Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Dr. Lars-Thade Ulrichs

Lars-Thade Ulrichs

Lars-Thade Ulrichs

Forschungsschwerpunkte

(historisch) Philosophie der Aufklärung; Deutscher Idealismus; Bildungsphilosophie des 17. bis 19. Jahrhunderts; europäische Romanliteratur des langen 18. Jahrhunderts

(systematisch)
Subjektivitätstheorie; Ästhetik; Bildungstheorie; Metaphysik und Naturphilosophie; Ideengeschichte und Kulturphilosophie

Lehrveranstaltungen

WiSem 2013/14: Autonomie. Mo,14-16 Uhr. SR Schl. Systematisches Aufbaumodul: Theoretische Philosophie

„Autonomie“ ist ein Schlüsselbegriff nicht nur der klassischen deutschen Philosophie, sondern auch in den modernen philosophischen Debatten. Dabei spielt der Begriff „Autonomie“ nicht nur innerhalb der praktischen Philosophie eine zentrale Rolle, auch in der theoretischen Philosophie ist er unter dem Titel „Spontaneität“ oder „epistemische Autonomie“ von Kant bis heute von großem systematischem Gewicht. In dem Seminar soll, ausgehend von der Kantischen und nachkantischen Philosophie, geprüft werden, welche systematische Bedeutung dem Konzept der „Autonomie“ über die Epochen- und Disziplingrenzen hinweg zugeschrieben werden kann.

So Sem 2013: Intentionalität. Mo, 14-16 Uhr. Mel, HS XIX

Auch wenn der Begriff erst von Brentano und Husserl geprägt wurde, ist „Intentionalität“ der Sache nach spätestens seit Kant und der nachkantischen Philosophie ein Grundbegriff sowohl der Handlungs- als auch der Subjektivitätsphilosophie. Entsprechend kann man dieses Konzept als unerlässlich für die Beschreibung und Erklärung jedes theoretischen wie praktischen Weltverhältnisses ansehen – unabhängig davon, ob man zu ihm eine affirmative oder eine kritische Haltung einnimmt. In dem Seminar konzentrieren wir uns auf die handlungstheoretischen Aspekte des Intentionalitätskonzepts. Nach einem kurzen Rückblick auf die Positionen der klassischen deutschen Philosophie (Fichte, Schopenhauer, Husserl) soll es v.a. um neuere analytische Modelle von Intentionalität (Anscombe, Davidson, Searle, O’Shaughnessy) gehen. Infolge dessen hat das Seminar in erster Linie eine systematische Ausrichtung.

WiSem 2012/13: Formen des Selbstbewusstseins. Fr, 12.10, 19.10. 26.10, 9.11., 16.11, 23.1, jeweils 14-18 Uhr. Mel HS XXI / Mel Medienraum
(zusammen m. Prof. Dr. M. Frank, Prof. Dr. J. Stolzenberg und Dr. S. Lang)

In den von Dr. Lars-Thade Ulrichs geleiteten Sitzungen wird, anhand einer vergleichenden Lektüre von Textauszügen Kants, Fichtes und H. Frankfurts, das Thema „praktische Subjektivität“ im Hinblick auf unterschiedliche Autonomiebegriffe behandelt.

WiSem 2012/13: Wille. Mo,16-18 Uhr. SR Schl.

„Wille“ ist ein komplexer und entsprechend voraussetzungsreicher Begriff der klassischen Philosophie, der jedoch auch in gegenwärtigen philosophischen Diskussionen vielfach Verwendung findet, u.zw. nicht allein in der (neurowissenschaftlich orientierten) Willensfreiheitsdebatte. Gleichwohl kann nicht einmal im Entferntesten behauptet werden, dass auch nur hinsichtlich der grundlegenden Bestimmungsmerkmale des Willensbegriffs Übereinstimmung besteht. Zwar herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass der Wille eine intentionale Struktur besitzt, doch scheint er mit dem Phänomen der praktischen Intentionalität keineswegs identisch zu sein, sondern mehr zu bedeuten. Worin jedoch dieses „Mehr“ besteht, bleibt unklar. Im Seminar sollen deshalb im Ausgang insbesondere von 3 Ansätzen der analytischen Philosophie (Ryle, Frankfurt, O’Shaugnessy), maßgeblich aber unter Rückgriff auf 3 klassische Positionen (Kant, Fichte, Schopenhauer) die Bedeutung, die Berechtigung und der Geltungsbereich verschiedener Willenskonzepte und ihrer Verwendung untersucht werden. Insbesondere soll die Frage behandelt werden, ob und in welcher Weise das Konzept des Willens für eine moderne Theorie der praktischen Subjektivität systematisch fruchtbar gemacht werden kann. Damit widmet sich das Seminar einem Thema, das spätestens seit Kant als für die gesamte praktische Philosophie grundlegend angesehen wird.

SoSem 2012: Seminar: Grundlagen des Naturrechts. Mo, 16-18 Uhr. Mel HS Z

Die philosophische Auseinandersetzung mit dem Naturrecht beschränkt sich keineswegs auf im engeren Sinne rechtsphilosophische Probleme. Vielmehr stehen in diesem Argumentationszusammenhang grundlegende Fragen der (Inter-)Subjektivitätstheorie sowie der Moralphilosophie zur Debatte. Ziel des Seminars ist es, diese vielfältigen Implikationen des philosophischen Naturrechts herauszuarbeiten. Das Seminar besteht aus zwei Teilen: Im Mittelpunkt des Seminars wird Fichtes Grundlage des Naturrechts stehen. Die Grundbegriffe des Naturrechts werden jedoch zuvor anhand der Klassiker des Naturrechts (Pufendorff, Thomasius, Wolff, Rousseau und/oder Kant) behandelt. Ein Ausblick auf moderne Ansätze (Brandom, Siep und/oder Honneth) schließt das Seminar ab.

WiSem 2011/12: Seminar: Kants Prolegomena. Mo, 14-16 Uhr. SR Schl.

Kants Prolegomena gelten als Kurzfassung seiner gesamten theoretischen Philosophie. Sie sind zugleich aber auch ein Text eigenen Rechts. Wie dem barocken Titel Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können zu entnehmen ist, wollte Kant mit seiner kritischen Philosophie einer neuen Metaphysik den Boden bereiten, die freilich einen ganz anderen Charakter besitzt und einen ganz anderen Geltungsanspruch erhebt als die Modelle der klassischen Metaphysik. Inwieweit Kant dieses kritische Programm einzulösen vermag, gilt es im Seminar auf der Basis einer genauen Textanalyse zu prüfen.

SoSem 2011: Seminar: Der Begriff der Person. Mi, 16-18 Uhr. Mel HS D

Um den Begriff der Person zu bestimmen, ist es erforderlich, ihn von Begriffen wie Subjekt, Individuum, Ich oder Selbst abzugrenzen. Das Seminar soll die Versuche der analytischen Philosophie, ein fruchtbares Konzept von Personalität zu entwickeln (Strawson, Nagel, B. Williams, Frankfurt etc.), vor dem Hintergrund von Modellen der klassischen deutschen Philosophie (Kant, Fichte, Schelling, Schopenhauer) betrachten und unter einem systematischen Erkenntnisinteresse auf ihre Haltbarkeit prüfen.

WiSem 2010/11: Seminar: Autoreflexivität - Methoden und Argumente. Mi 14:15-15.45. Löw, HS XIII

Anhand klassischer und moderner Autoren sollen im Seminar die verschiedenen Formen, in denen Modelle von Autoreflexivität, Selbstreflexion, Performativität und/oder Autopoiesis im Laufe der Philosophiegeschichte Verwendung gefunden haben, vermittelt und kritisch geprüft werden. Das Spektrum reicht dabei von klassischen Organismustheorien (Kant, Schelling) über Subjektivitäts- (Fichte, Henrich, Shoemaker, Castaneda, Evans) und Sprechakttheorien (Austin, Searle) bis hin zu kybernetischen und systemtheoretischen Modellen (Maturana, Varela, Luhmann). Das Seminar soll anhand dieser problemgeschichtlich überaus interessanten Konzepte in Grundfertigkeiten der Text- und Argumentationsanalyse einüben und das methodische Problembewusstsein schärfen.

WiSem 2010/11: Seminar: Schopenhauer: Preisschrift über die Grundlage der Moral. Di 14:15-15.45. SR, Schl

Schopenhauers Preisschrift über die Grundlage der Moral kann als klassischer moralphilosophischer Text angesehen werden, der mit der ‚Mitleidsethik‘, v.a. in Abgrenzung zu Kant, einen eigenständigen Theorietyp praktischer Philosophie entwickelt. Es geht in dem Seminar jedoch weniger um fundamentale Probleme der Moralphilosophie, sondern um eine grundsätzliche Einführung in die Argumentationsanalyse anhand eines Textes der klassischen deutschen Philosophie. Schopenhauers Preisschrift eignet sich dafür deshalb besonders gut, weil er zum einen sprachlich gut zugänglich ist, zum andern viele Typen der philosophischen Argumentation – von der Begriffsklärung über induktive wie deduktive Herleitungen bis hin zur Kritik anderer Positionen – auf paradigmatische Weise benutzt. Freilich darf die stilistische Virtuosität Schopenhauers nicht über argumentative Brüche und bloß thetische Verfahrensweisen hinwegtäuschen. Auch in dieser Hinsicht erscheint Schopenhauers als repräsentativer Text der philosophischen Tradition

SoSem 2010: Seminar: Das Problem der Willensfreiheit – Klassische und gegenwärtige Positionen. Di 14:15-15:45. Mel, HS XIX

Das Problem der Willensfreiheit ist ein Grundlagenproblem der praktischen Philosophie. Als ein solches beschäftigt es die Philosophen seit 2500 Jahren nahezu unablässig. Zuletzt hat es im Rahmen der neurowissenschaftlichen Forschung eine unvermutete Aktualität gewonnen. Das Seminar soll mit grundlegenden Positionen der neuzeitlichen Philosophie bekannt machen. Im Mittelpunkt stehen dabei Texte von Hume, Kant, Schelling, Schopenhauer und Heidegger. Vor diesem Hintergrund soll die Aussage der Neurowissenschaften, wonach alles Verhalten vom Gehirn determiniert sei, auf ihre Berechtigung überprüft werden.

Als Einführung eignen sich insbes. die Werke von Bieri und Heiden; die Lektüre der Einleitung des letztgenannten Werkes ist für die 1. Sitzung obligatorisch.

WiSem 2009/10: Seminar: Genetische und narrative Subjektivitäts-theorien. Klassische und moderne Ansätze. Di 14:15-15:45. SR, Schl.

Fichte, Schelling und Hegel haben ihre philosophischen Systeme jeweils als genetische Subjektivitätstheorien verstanden: Während für Fichte die Wissenschaftslehre „eine pragmatische Geschichte des menschlichen Geistes“ sein sollte und Schelling sein System des transzendentalen Idealismus als „eine Geschichte des Selbstbewußtseins“ verstand, „die verschiedene Epochen hat“, versuchte Hegel in der Phänomenologie des Geistes „die ausführliche Geschichte der Bildung des Bewußtseins selbst zur Wissenschaft“ zu beschreiben. Was mit diesem dadurch eröffneten Theorieprogramm näher gemeint ist, soll in dem Seminar anhand von ausgewählten Passagen aus den Grundtexten des Deutschen Idealismus erörtert werden. Dabei werden diese klassischen Positionen vor dem Hintergrund moderner subjektivitätstheoretischer Modelle betrachtet, die eine oft überraschende Verwandtschaft mit ihnen zeigen. Der zweite Schwerpunkt des Seminars liegt deshalb auf dem Konzept der narrativen Identität, wie es von Ricoeur, Rorty und Dennett formuliert wurde, sowie auf dem systemtheoretischen Ansatz. Hierbei bietet sich ein Vergleich zu den in der erzählenden Literatur formulierten Subjektivitätskonzepten an.

SoSem 2009: Seminar: Metaphysikbegriffe. Di 14:15-15:45. SR, Schl.

Angesichts der Vielfalt metaphysischer Konzepte, die im Laufe der Philosophiegeschichte formuliert worden sind, ist man - in Abwandlung einer Äußerung Nietzsches über die Wahrheit - geneigt zu sagen: „Es gibt viele Metaphysiken, also gibt es keine Metaphysik." Dieser Satz verweist darauf, wie sehr der alte Anspruch der Metaphysik, die philosophische Grundlagendisziplin zu sein, in Verruf geraten ist. Das Seminar soll, indem es einen Überblick über wichtige Metaphysikkonzepte gibt, die Berechtigung einer solchen Kritik überprüfen und kritisch nach den Bedingungen der Möglichkeit von Metaphysik fragen.
Dabei geht es jedoch weniger um die klassischen metaphysischen Inhalte wie Gott, Unsterblichkeit, Freiheit oder Seele, sondern um die in der Philosophiegeschichte jeweils unterschiedlich bestimmten Begriffe von Metaphysik: Wie wurde Metaphysik grundsätzlich charakterisiert? Welche Methoden galten als ihr eigentümlich? Wie wurde ihr Verhältnis zu den Wissenschaften, den Künsten oder anderen philosophischen Disziplinen gesehen? Und wie wurde ihr Geltungsanspruch jeweils begründet oder in Frage gestellt? In dem Seminar soll versucht werden, diese Fragen insbesondere in Auseinandersetzung mit philosophischen Primärtexten zu beantworten, wobei nach einem Einstieg über Aristoteles zunächst die sogenannte Schulmetaphysik, dann aber vor allem die Kantischen und nachkantischen Metaphysikkonzepte im Mittelpunkt stehen. Die Seminarteilnehmer sollen in die Lage versetzt werden, wesentliche Typen von Metaphysik (z. B. vorkritische M., M. aus Begriffen apriori, hermeneutische M. auf empirischer Grundlage, induktive M.) und die jeweiligen kritischen Einwände gegen sie kennenzulernen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf das Verhältnis der Metaphysik zur Religion bzw. Theologie gelegt werden.
Als eine erste Einführung in die Thematik kann der Artikel im Historischen Wörterbuch der Philosophie (Bd. 5. Sp. 1186-1293) dienen. Von den Seminarteilnehmern wird die Bereitschaft zur Lektüre klassischer philosophischer Texte sowie die Übernahme eines Referates erwartet.

Sprechzeit

SoSem 2013 Feriensprechstunde: Mo, 5.8.2013 u. Di, 20.8.2013, jeweils 17-18 Uhr

WiSem 2013/14: Mo 16:15-17:15. Raum 13 (2. Stock) und nach Vereinbarung

WS 2013/14 Feriensprechstunde: Mo,3.2.2014 zwischen 15 und 16 Uhr

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